SEIN WIE EIN TINTENFASS: Darüber wie ich geradezu wie ein Tintenfass gewesen bin
- 15. Feb.
- 2 Min. Lesezeit
„Wenn [ich] nicht traurig oder feige wäre, so wie dieses Tintenfass Tintenfass ist […] (p. 106),“ schloss der französische Philosoph Sartre (1943) als distinktive Haltungsbereitschaft auf. Die Worte im zunehmend zentralen Werk unseres zeitgenössischen, philosophischen Diskurses befand ich prompt als passend zur beiliegenden Photographie (siehe: unten), welche kurz nach meiner erfolgreichen Zweiteinreichung entstand. Damals begriff ich allmählich inwiefern grundverschiedene Motivationen beim Schreiben uns Fellows am einen und selbigen, wissenschaftlichen Institut uns vor Weggabelungen geführt hatten. Im Besonderen insofern wir zunächst bei der Einarbeitung an gegenläufigen Haltungen von Denkschulen auch unsere persönliche Haltungsbereitschaft bestimmten.
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Wenn denn uns unsere gegenseitige Wirkungsbeziehung zwischen uns in unserer Haltung als Lesende, uns als Promovierende Ziels unserer Promotion, bestimmen konnte, so, erkannte ich, bewegten wir uns eben ähnlich oder sogar identisch als Schreibende in unserer Dissertation als auch in unseren alltäglichen Korrespondenzen; nämlich, z.B., wenn wir uns mit unseren Kommilitonen oder Praktikern im Umgang mit betreffenden Herausforderungen berieten.
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Aus dieser Einsicht heraus begann ich die Auflagen an meine bereits verteidigte Dissertation zu stipulieren, die Ergebnisse meiner Forschungsbemühung ultimativ zureichend für meine Promotion abzufassen. Tatsächlich betrauerte ich damals sehr aufgeschienene Wege zu einem besonders nahen Fellow, mit welchem ich mich hin zu meiner Zweiteinreichung intensiv austauschte. Als feige sah ich mich damals, zumal ich mir vorwarf, mich nicht für bereit gehalten zu haben. Dass ich mich, mit anderen Worten, lange und mit sehr zu viel Abstand zu wie soeben angezeigten Diskursen der zeitgenössischen Philosophie bewegte. Wäre ich mir in dieser Auseinandersetzung früher begegnet, statt eben wie ein Tintenfass nie mehr als ein Tintenfass zu sein, so schieden sich unsere Wege vermutlich nie so unerhört unglücklich auf; zumal ich besser vorber anders reagierte hätte. Oder, wie ich indessen erkannte, mich nie so hinhielt.

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